Während deiner Yoga-Ausbildung wirst du deine erste eigene Yogastunde gestalten. Und vermutlich wirst du sie sogar vor deinen Mit-Yogis unterrichten. Manchen angehenden Yogalehrerinnen fällt der erste eigene Yoga-Flow manchmal ein bisschen schwer – insbesondere, wenn eine Prüfung daran hängt. Daher erhältst du in diesem Beitrag hilfreiche Tipps dazu, wie du deine erste eigene Yogastunde erstellen kannst.
Überlege dir ein Motto zum Gestalten deiner Yogastunde
Mir hilft es bei der Erstellung eines Yoga-Flows immer, mir zunächst ein Motto für meine Stunde zu überlegen. Ein solches Motto kann zum Beispiel ein Fokus auf Hüftöffner oder Herzöffner sein. Oder auch ein abstrakteres Thema wie „Loslassen“, „Selbstliebe“ oder „Neuanfang“. Da ich selber im Büro arbeite und die meiste Zeit des Tages einer sitzenden Tätigkeit nachgehe, sollte es in meiner ersten Yogastunde um das Motto Rückengesundheit gehen. Wenn man einen persönlichen Bezug zu seinem Thema hat, macht das Erarbeiten der Stunde gleich noch viel mehr Spaß und es fällt einem leichter, den Flow aufzubauen.
Suche die passenden Asanas aus
Sobald du dir ein Motto für deine Sequenz überlegt hast, kannst du die passenden Asanas hierfür aussuchen. Hierbei hilft es, sich eine Zielpose zu überlegen, auf welche man in der Stunde hinarbeitet. Um bei meinem Beispiel der Rückengesundheit zu bleiben, habe ich für meinen Flow Asanas ausgewählt, welche den Rücken und die Schultern mobilisieren und kräftigen. Meine Zielpose war das Rad, Chakrasana. Daher habe ich vorher Posen gewählt, die mit sanfteren Rückbeugen auf diese Asana vorbereiten.
Während meiner Ausbildung mussten wir die Posen in der Prüfung auch in Sanskrit ansagen können. Es ist daher empfehlenswert, sich Karteikarten anzulegen mit einer Pose auf der Vorderseite und den Bezeichnungen auf der Rückseite. Diese kannst du zum einen nutzen, um die korrekten Sanskrit-Namen für die Posen zu lernen. Zudem kannst du die Karten nehmen, um dir einen Flow flexibel zusammenzubauen, indem du die Karten hin und her schiebst. Außerdem gibt es auch Websites und Apps, bei denen du deine Flows aus verschiedenen Asanas zusammenbasteln kannst. Ein Beispiel hierfür ist „Clickflows“, was es als Website und als App gibt.
Beachte bei der Auswahl deiner Asanas auch, dass du sinnvolle Überleitungen von einer Pose in die nächste brauchst. Also sollte eine Pose möglichst so enden, dass du die nächste Asana einleiten kannst, ohne dass allzu viel Bewegung auf der Matte stattfinden muss. Das geht natürlich nicht immer – achte trotzdem insgesamt darauf, dass die Schüler möglichst fließend von einer Pose in die nächste kommen können.
Wenn ich meine finalen Asanas in der richtigen Reihenfolge beisammen habe, schreibe ich den Flow noch einmal auf und male kleine Strichmännchen der Asanas dazu. Das hilft mir, die Sequenz zu verinnerlichen. So kannst du außerdem während der Stunde mit diesem kleinen Spickzettel direkt erkennen, welche Asana du als nächstes unterrichten möchtest.
Gestalte den Anfang und das Ende deiner Yogastunde
Nachdem deine Asana-Abfolge steht, solltest du noch einen passenden Anfang und ein Ende deiner Yogastunde gestalten. Nach einer Begrüßung am Anfang deiner Stunde möchtest du vielleicht das Motto deiner Sequenz erläutern, damit deine Schüler wissen, was sie erwartet und damit sie sich hierauf einstellen können. Ich beginne Yoga-Seqenzen gerne mit ein paar Minuten Meditation, um die Schüler auf die Yogastunde einzustimmen. Außerdem bietet sich eine Pranayama-Übung am Anfang der Stunde an.
Nach der Asana-Praxis beendest du deine Stunde mit ein paar abschließenden Worten und vielleicht mit einem gemeinsamen „Om“. Auch hier könntest du noch einmal auf dein Motto eingehen, wenn du magst.
Wähle die passende Musik aus
Ob du während deiner Yogastunde Musik verwenden möchtest, ist reine Geschmackssache. Manche Yogalehrer verzichten bewusst auf Musik, um den Fokus nicht von der eigentlichen Yogapraxis abzulenken. Ich finde es schön, sich zur Musik zu bewegen und damit die Atmosphäre während der Yogastunde weiter zu unterstützen. Passende Musik für deine Unterrichtstunden findest du in allen möglichen Stilrichtungen zum Beispiel auf Spotify oder anderen Kanälen. Playlists zu verschiedenen Themen und Stimmungen gibt es zum Beispiel auf dem Profil des deutschen Yoga Journals. Der Spotify-Benutzername ist „yogajournalgermany“.
Achte bei der Auswahl der Musik darauf, dass sie bei deinen Schülern keine emotionalen oder belastenden Erinnerungen hervorrufen. Liebeslieder, die vielleicht an den letzten Liebeskummer erinnern, sind hier eher fehl am Platz. Das gilt insbesondere für die Musik, die du für Savasana auswählst, weil sich hier die Schüler am meisten auf die Musik konzentrieren können. Hier wähle ich meistens lediglich instrumentale Musik ohne Text aus, um emotionale Bezüge meiner Schüler zur Musik zu umgehen.
Beispiel-Flows für zum Gestalten deiner ersten eigenen Yogastunde
In Teil III der eBook-Serie von Dein Weg zur Yoga-Ausbildung, names „Der Begleiter für deine Yoga-Ausbildung“ findest du zwei beispielhafte Yoga-Flows von mir. Zum einen die besagte Sequenz aus meiner Abschlussprüfung zum Thema Rückengesundheit und zum anderen einen Flow mit dem Fokus auf Hüftöffner. Vielleicht findest du hieraus Inspiration für deine eigenen Yoga-Sequenzen. Außerdem findest du in dem eBook viele weitere Tipps zum erfolgreichen Bestehen deiner Yoga-Ausbildung und auch für den Start in deine Tätigkeit als Yogalehrerin.
Falls dir die Abschlussprüfung deiner Yogalehrerausbildung noch bevor steht, findest du in diesem Beitrag außerdem Tipps zum Erfolgreichen Bestehen deiner Yoga-Ausbildung.
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